Sally Perel wurde 1925 in Peine, nahe Braunschweig geboren. In Anwendung der Nürnberger Rassengesetze wurde er 1935 der Schule verwiesen, die Familie emigrierte nach Lodz in Polen. Die Eltern schicken Sally und seinen Bruder auf die Flucht nach Russland, wo Sally Perel in ein russisches Waisenhaus kommt.

Im Juni 1941 beginnt der deutsche Angriff. Auf der Flucht nach Minsk gerät er in Gefangenschaft und entkommt durch die Aussage, er sei Volksdeutscher dem Erschießen. Als Jupp Perjell überlebt er im Anschluss unerkannt 3 Jahre in einer Elite-Anstalt der Hitlerjugend in Braunschweig. Kurz vor Ende des Krieges nimmt er zusammen mit seinen Mitschülern an einem letzten Feldzug teil, wird von Amerikanern gefangen genommen, kurze Zeit später wieder freigelassen und kehrt im Flüchtlingsstrom nach Braunschweig zurück. Nach dem Krieg arbeitet er zunächst als Dolmetscher bei den Russen.

Nach 1945 verließ Perel Deutschland und brauchte mehr als 40 Jahre in seiner neuen Heimat Israel, um das Erlebte zu verarbeiten, bevor er sich schließlich entschloss, ein Buch mit seiner Geschichte zu schreiben. Es erschien unter dem Titel Ich war Hitlerjunge Salomon 1992 erstmals auf Deutsch. Das Buch wurde von Agnieszka Holland 1990 unter dem Titel Hitlerjunge Salomon verfilmt. Auf eindringliche Weise berichtet der heute 94-jährige bei seinen Lesetouren von den aberwitzigen Erlebnissen und der inneren Zerrissenheit dieses Doppellebens, das ihn in die Rolle des Opfers wie in die des Täters zwang.

Aus der großen zeitlichen Distanz versucht er, die Ereignisse zu reflektieren und zu bewerten. Wir laden herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Veranstaltungsort: Do. 5. Dezember, 13.00 - 14.30 Uhr Aula der Erzb. Marienschule Opladen An St. Remigius 21 51379 Leverkusen

Veranstalter: Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Landesbüro Nordrhein-Westfalen Theodor-Heuss-Str. 26 51645 Gummersbach www.nrw.freiheit.org