Misereor Gastvortrag: Besuch aus Madagaskar anlässlich der Fastenaktion

Das Thema der diesjährigen Misereor Fastenaktion lautete „Frau. Macht. Veränderung.“ mit dem Länderschwerpunkt Madagaskar. Nach den Besinnungstagen der Stufe 9 im Januar, auf denen sich die Schüler/innen schon ausführlich mit Madagaskar, der Situation der Frauen dort und Misereor beschäftigt hatten, besuchte Ony, eine aus Madagaskar stammende Frau, am 15. März die MSO. Sie berichtete den 6.- und 9.-Klässler/innen über die Menschen dort und ihr Projekt „Vahatra“, das von Misereor unterstützt wird. In der darauffolgenden Woche wurde dann ein Spendenlauf der beiden Stufen zur Unterstützung der Projekte vor Ort durchgeführt.

Onys Besuch: In der Aula herrscht leises Murmeln, die Schüler/innen unterhalten sich noch mit ihren Sitznachbar/innen und vor der Bühne werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Maggi (9c), Frau Schäfer und Frau Wloszkiewicz bedanken sich herzlich bei dem für die Schüler/innen noch unbekannten Gast und heißen die Frau an der Marienschule willkommen. Und dann beginnt die Vorstellung und nachdem Ony ein paar Worte sagt, kommt der Übersetzer zu Wort: „Heute werde ich euch mein Heimatland Madagaskar und das Projekt, in dem ich arbeite, vorstellen.“

Madagaskar ist eine wunderschöne Insel, 400 Kilometer östlich von Afrika, und besitzt eine artenreiche Flora und Fauna. Doch das Schlechte überragt das Schöne. 80% der Einwohner/innen Madagaskars leiden unter Armut, 25% der Bevölkerung sind nicht alphabetisiert, die Menschen dort leiden unter den Folgen des Klimawandels, der beispielsweise zu deutlich mehr Buschfeuern und Erosionen führt und unter schlechten Lebensbedingungen. Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt und die Bevölkerung leidet unter einer chronischen Hungerkrise, welche durch den Krieg in der Ukraine noch verschärfter ist.

Anitriniony Nivo Rolande Ratsimbazafy, Kurzform Ony, stellte zudem das Projekt „Vahatra“, im zentralen Hochland in Madagaskar, vor, in welchem sie arbeitet und dessen Name übersetzt „die Wurzel“ bedeutet. Dieser Name steht für den Ansatz des Projektes, das Leben in Madagaskar „von der Basis“ zu verbessern. Das Hauptziel dabei ist, besonders Frauen zu unterstützen und zu fördern, um ihre Situation dort zu verbessern.

Das Projekt setzt sich vor allem für Ernährungssicherheit und bessere Lebensmittelversorgung ein und unterstützt Frauen in der Landwirtschaft. Dies ist in Madagaskar das Wichtigste, da sich ein Großteil der Bevölkerung dort ausschließlich von Reis ernährt. Außerdem arbeitet es daran, Landzertifikate für Frauen einzuführen, wodurch diese den Eigentumsanspruch nachweisen können. Dies ist wichtig, da Frauen dort ohne jene Zertifikate kein Land erwerben können. Darüber hinaus bieten sie Fortbildungen über Landwirtschaft (z.B. richtiger Reisanbau, Lagerung der Ernte oder Verkauf von Ware), über Viehzucht und zum Umgang mit Geld an. So lernen die Frauen, dass sie mit Ersparnissen ihre Visionen vom Hausbau und vom Bau von Schulen verwirklichen können. Auch sensibilisiert das Projekt die Bevölkerung für den Klimawandel und lehrt in Baumschulen.

Im Anschluss an die Präsentation konnten die Schüler/innen noch Fragen stellen. Hier zeigten sich viele sehr interessiert für Onys Situation, den Alltag in Madagaskar und das Projekt.

Wir danken Ony für ihren Besuch und den interessanten Vortrag!