Urban Plan – Projekttag der Geographie Qualifikationsphase zum Thema Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft

Wie möchten wir Stadt zukünftig gestalten?

Mit dieser Frage setzten sich die Schüler*innnen der Geographie-Oberstufenkurse von Herrn Adrian, Frau Klein und Frau Niederhagen im Rahmen des Projekttages „Urban Plan“ im Herbst 2021 auseinander. Das Projekt wird von einem Moderationsteam des Urban Land Institute aus Frankfurt durchgeführt, die dafür Expert*innen der Immobilienbranche aus der Region eingeladen haben. Der Projekttag verschaffte den Schüler*innen auf der einen Seite einen Einblick in das Alltagsgeschäft von stadtplanerischen und immobilienwirtschaftlichen Berufsfeldern und gleichzeitig schulten er wichtige soft skills wie Zeitmanagement, Teamarbeit, Präsentationsfähigkeit und Kompromisslösefähigkeit.

Jede Gruppe hatte die Aufgabe den fiktiven Stadtteil „Schönfeld“ in Neustadt so umzugestalten, sodass sie ihre eigene Vision von Stadtplanung umsetzen und den Stadtrat (die Expert*innen bestanden aus Architektinnen, Projektentwicklerinnen der Aachener Landmarken AG und Bauleitern der Opladener Cube Real Estate GmbH) durch eine aussagekräftige Präsentation von ihrer Konzeption überzeugen. Dabei nahmen die Gruppenteilnehmer*innen unterschiedliche Rollen (Finanzen, Marketing, Bauleitung, Öffentlichkeitsarbeit) ein und mussten die Interessen verschiedener sogenannter Stakeholder (Stadtrat, Investoren, Anwohner*innen, Immobilienunternehmen) dabei berücksichtigen.

Der Projekttag griff das laufende Unterrichtsvorhaben der Qualifikationsphase 2 „Die Stadt als lebenswerter Raum für alle? – Probleme und Strategien einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung“ auf. Natürlich sollten dabei Aspekte der Stadtplanung aus ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Perspektive berücksichtigt werden. Durch das vorbereitete Szenario der „Universitätsstadt Schönfeld“ mussten sich die Gruppen mit zahlreichen Fragen der Quartiersgestaltung auseinandersetzen:

Soll das leerstehende ehemalige Kaufhaus abgerissen oder saniert werden? Wird das Gebäude nach einer möglichen Sanierung durch Bürofläche oder Geschäftseinheiten genutzt? Soll eine soziale Unterbringung für Jugendliche ohne Arbeitsplatz oder ein Obdachlosenzentrum entstehen und in welcher Lage? Wie werden Grün- und Parkflächen geplant? In welchem Preissegment werden Wohnungen angeboten? Und wie können auch die vorgegebenen finanziellen Rahmenbedingungen dabei eingehalten werden? Welche Auswirkungen hat die Planung auf die zukünftige Stadtentwicklung – werden Gentrifizierungsprozesse oder Segregation unabsichtlich gefördert oder in Kauf genommen?

Mithilfe eines Baukastensystems inklusive Spielplan und Gebäuden aus Holz, umfangreiche Informationsunterlagen und einem Laptop mit vorinstallierter App führten die Gruppen die Planungs- und Bauphase durch.

Nach der fünf-minütigen Präsentationsphase jeder Gruppe, beriet der Stadtrat bzw. das Expertengremium kriteriengeleitet über die unterschiedlichen Konzeptionen und kürte letztendlich die Siegerteams des Planungswettbewerbs. Es war abermals ein toller Projekttag sowohl für die Schüler*innen als auch für die begleitenden Geographielehrkräfte.