Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

die Welt befindet sich aktuell im Ausnahmezustand. Hier in Deutschland, aber auch in ferneren Ländern wie beispielsweise in Syrien und im Libanon – den Ländern, auf die wir, die Misereor AG, in den diesjährigen Fastenwochen eigentlich eine besondere Aufmerksamkeit lenken wollten. Immerhin ist das Thema brandaktuell: In Syrien herrscht seit mehr als 9 Jahren Krieg, die Menschen flüchten. Ein Teil dieser flüchtenden Menschen kommt auch nach Deutschland, aber aufgrund der Pandemie, die aktuell unseren Alltag stark beeinflusst, scheint diese Thematik in den Hintergrund zu rücken. Dabei geht der Krieg in Syrien weiter, die Menschen flüchten, sitzen in überfüllten Flüchtlingslagern und mehr als nur ein Menschenrecht wird verletzt. Um den Blick auch auf diese Menschen zu lenken, wollen wir berichten, was wir innerhalb der diesjährigen Fastenaktion schon bewerkstelligt haben und was eigentlich noch auf unserer Agenda stand.

Die erste Fastenwoche stand unter dem Motto „Entdecke Syrien und den Libanon“. Wir haben uns den Ländern langsam über etwas angenähert, was wohl besser verbindet als alles andere: Essen! Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 bereiteten für diese Länder typisches Essen vor und teilten dieses kostenlos an Probierfreudige in der Schule aus. In der gleichen Woche fanden Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 ebenfalls einen kulturellen Einblick in diese Länder: Mit Hilfe eines der ältesten Brettspiele der Welt, Backgammon, das in Syrien häufig als Zeitvertreib am Straßenrand gespielt wird, ließ sich auch hier prima die Pause rumkriegen!

Die zweite Woche legte einen Fokus auf ernstere Themen „Krieg. Flucht. Gewalt. Zerstörung. Hoffnungslosigkeit.“. Der Krieg in Syrien begann im Jahr 2011 und ist eine Art Stellvertreterkrieg. Die Lage ist kompliziert und unübersichtlich. Laut der Syrischen Beobachtungstelle für Menschenrechte sind seit Beginn des Krieges mehr als 13 Millionen Menschen geflüchtet und ungefähr 380.000 Menschen aufgrund des Krieges gestorben. Dabei sind diese Zahlen aufgrund der chaotischen Situation in dem Land jedoch ungenau und schwierig zu überprüfen. Für diejenigen, die Interesse an den Gründen und dem Verlauf des Krieges haben: Hier ist ein sehr interessantes und informatives Video von Mirko Drotschmann (MrWissen2go) zu der Problematik in Syrien https://www.youtube.com/watch?v=YPpmeLjUTSM. Die dritte Woche war die erste Woche, die wir leider nicht in die Tat umsetzen konnten. Das dafür geplante Thema war „Friedensideen. Friedenssuche. Frieden geht!“. Viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben sich im Vorfeld mit diesem Thema befasst, wobei viel Kreatives, wie beispielsweise die Friedensvögel im Glastreppenhaus (Bild) entstand. Aber auch eine Podiumsdiskussion der Oberstufe darüber, welche Rolle eigentlich Deutschland bei dem Erreichen eines weltweiten Friedens spielen solle, stand in dieser Woche auf dem Plan. Leider konnten wir ebenfalls unseren Gast von Misereor nicht empfangen. Wie kann ich meinen Teil zum Frieden beitragen? Wie gehe ich mit Geflüchteten um? Ein Schritt in die richtige Richtung ist Respekt. Sicherlich ein Vorbild in dieser Hinsicht ist der Sozialaktivist Ali Can, der die Priorität des Respekts in seinem TED Talk ausführt: https://www.youtube.com/watch?v=fyvcRw6JFFU.

Die nächste Woche stand unter dem Thema „Müll sehen. Müll fasten.“ und beschäftigte sich somit mit einer Thematik, die in den vergangenen Jahren eine besondere mediale Aufmerksamkeit erfahren hat. Auch unser aktuelles SR-Team befasst sich intensiv mit dem Verzicht von Müll an unserer Schule. Wir als AG sammeln bereits seit geraumer Zeit alte Handys (und heißen auch weitere Spenden herzlich willkommen!) und im Zentrum dieser Fastenwoche sollte ein Frühjahrsputz stehen. Im Rahmen der stadtweiten Aktion „Wir für unsere Stadt“ wollten sich zahlreiche Eltern und Schülerinnen und Schüler an einer kleinen Aufräumaktion rund um die Wupper beteiligen. In der letzten Woche wollten wir noch einmal so richtig tätig werden: „So geht Frieden!“ war das Motto. Dabei stand vor allem der Frieden in unserem Alltag im Vordergrund. Was können wir konkret tun? Jede noch so kleine Tat hilft. Geplant waren eine Wiederholung unseres mittlerweile zur Tradition gewordenen Komplimentetags, ein Informationsabend von „Tante Olga“, der Inhaberin eines Kölner Unverpackt-Ladens, die Übergabe von gesammelten Handys an den Kölner Zoo sowie der jährliche Spendenlauf zugunsten Misereors.

Wir hoffen, dass wir mit diesem Bericht einen kleinen Einblick in die Arbeit der Misereor AG geben sowie die Gedanken nicht nur für einen Moment von dem allgegenwärtigen Virus weglenken konnten, sondern dass diese auch ein wenig bei den Menschen in Syrien und den Flüchtenden verweilen. Sollten Sie, liebe Eltern, oder Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, Interesse an der Auseinandersetzung mit Misereor an unserer Schule bekommen haben, stehen nach der Bewältigung der Krise die Türen sowohl bei den Misereor Parentes, als auch bei der Misereor AG für neue Mitglieder offen!

Die Misereor AG