Gespräch mit Auschwitz-Überlebender Tova Friedman

Am Montag, den 27.01. jährte sich zum 80. Mal der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. TovaFriedman, die damals im Alter von sechs Jahren als eines von nur 180 überlebenden Kindern von der Roten Armee befreit wurde, sprach noch am Montag auf der Gedenkfeier in Auschwitz. Zwei Tage später, am Mittwoch, den 29.01., besucht sie zum ersten Mal seit ihrer Kindheit Deutschland und stellt sich im Haus der Geschichte in Bonn den Fragen einiger Schülerinnen und Schüler.

Frau Friedman teilte ihre bewegende Geschichte mit uns, ihre Erinnerungen an die Schrecken von Auschwitz sind noch sehr präsent. Sie schildert ihre Deportation ins Konzentrationslager, wie sie dort von ihrer Mutter getrennt wurde, berichtet von stundenlangen Appellen, von Kälte, Dreck, Hunger und Krankheiten und wie sie und ihre Mutter sich gegen Ende unter den Leichen im Krankenlager versteckten. Auch erinnert sie sich an den Moment, in dem sie ihre Nummer auf ihren Arm tätowiert bekam, die sie uns auch zeigt. Auf die Frage, ob sie jemals darüber nachgedacht hat, sich das Tattoo entfernen zu lassen, antwortet sie, dass dies für sie nie in Frage kam, weil es der Beweis wäre, dass all das tatsächlich passiert sei. 

Am Ende betont sie, wie wichtig es sei, ihre Erinnerungen zu teilen: „Wenn ich mal nicht mehr bin, ist meine Geschichte eure Geschichte. Ihr wisst, was wirklich passiert ist, und es ist eure Verantwortung, die Welt zumindest etwas besser zu machen.“ Sie appelliert an unsere Menschlichkeit und betont unsere Verantwortung, dass so etwas nie wieder passieren dürfe und Hass niemals die Oberhand gewinnen dürfe.