Gedenkgottesdienst für Dieter Miedza

Er verstarb am 2. September 2023 im Alter von knapp 65 Jahren nach mehrwöchigem Krankenhausaufenthalt.

Dieter Miedza wurde im Sommer 2011 als Nachfolger von Ludwig Malecki Schulleiter der Marienschule. Vorher hatte er als stellvertretender Schulleiter an einem Berufskolleg im Ruhrgebiet und in der Schulabteilung des Bistums Münster gearbeitet. Sein Wohnsitz blieb Bochum-Wattenscheid, als überzeugter Mensch aus dem „Pott“ nahm er den langen Weg jeden Tag in Kauf, oft per Bahn, lesend in Krimis oder in Fachliteratur. Seine Doktorarbeit in Religionspädagogik entstand auch auf dieser Basis in den ersten Jahren seiner Tätigkeit in Opladen.

Ebenso überzeugt war Dieter Miedza davon, dass er an der Marienschule an der „besten Schule der Welt“ arbeitete. Die beste Schule konnte aus seiner Sicht nur eine Schule im christlichen Geist sein, an der jede Schülerin und jeder Schüler wahrgenommen wird und an der gemeinsam gearbeitet, gefeiert und auch getrauert wird. Sehr wichtig war ihm in diesem Zusammenhang auch die verantwortliche Mitarbeit der Eltern in der Schule. Er genoss die Vielfalt des schulischen Lebens, das zu unterstützen und zu gestalten er die Freude hatte. Ein von ihm besonders gepflegter Schwerpunkt waren die Partnerschaften der Marienschule zu Schulen im europäischen Ausland mit vielen Reisen, mehrfach nach Romford (wo „Mr. Miedza“ sich besonders wohl fühlte) und zuletzt ins Heilige Land; eine prägende Partnerschaft schloss die Schule in seiner Amtszeit mit dem Hilfswerk Misereor. Ebenso stand er für die Weiterentwicklung der Schulpastoral auch in Zeiten ohne eigenen Schulpfarrer und die Begleitung der religiösen Aktivitäten wie das Sozialpraktikum, die Frühschichtgottesdienste oder die Borkumfahrt des Projektorchesters. In seine Amtszeit fielen schulpolitisch der Abitur-Doppeljahrgang 2013, mit dem das neunjährige Gymnasium in Nordrhein-Westfalen verabschiedet wurde, und die Wiedereinführung von G9 seit 2018.

Er hatte in der Regel eine offene Tür und stets ein offenes Ohr für Vorschläge, mit denen seine Lehrerinnen und Lehrer (und nicht zu vergessen die Sekretärinnen, Hausmeister und Schwestern) die Schule lebendig und modern gestalteten. Dieter Miedza stand gemeinsam mit seinem Stellvertreter Werner Voß für das üppige Feiern des 150. Geburtstags der Schule (Essen und Trinken waren ihm wichtig) ebenso wie für die frühzeitig in Gang gesetzte Digitalisierung, die die Marienschule in vieler Hinsicht erfolgreich auch durch die Pandemie gelangen ließ.

Herr Miedza war ein fröhlicher Mensch, das erlebten alle, die ihm auf den Schulfluren begegneten und herzlich begrüßt wurden, und alle, die in seinem Büro seine Witze und Kalauer oder auch seine selbstironischen Bemerkungen zu hören bekamen. Er war ein dankbarer Mensch und ein frommer Mensch. Seine letzten Dienstjahre waren schon überschattet von seinen gesundheitlichen Problemen, die ihn auch in den Ruhestand begleiteten. Seine offizielle Verabschiedung im Januar 2022 und die Übergabe der Schulleitung an Annette Schäfer beging er zuerst nur im pandemiebedingt kleinen Rahmen, feierte aber im Mai noch einmal im Schulgarten mit vielen Weggefährtinnen und Weggefährten ein fröhliches Abschiedsfest. Höhepunkte seines nur kurzen Ruhestands waren Reisen mit seiner Frau und mit seinen Kindern und Enkeln.

Die Schulgemeinschaft hat seiner in einer Hl. Messe am Montag, 6. November, in St. Remigius gedacht. Viele aktive und ehemalige Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern waren bei dieser Feier und zum anschließenden Beisammensein rund um das Atrium lange beisammen. Es war besonders schön, dass Frau Miedza und ihre Töchter lange mit dabei waren. Eine große Kollekte wurde an den Verein der Klinik-Clowns Köln überwiesen.

Text von: Ansgar Szwierczynski