Abgabe der Handysammlung im Kölner Zoo durch die Misereor-AG
Am 2. Juli 2024 unternahmen 17 Schüler/innen der Misereor-AG einen Ausflug in den Kölner Zoo. Dort trafen die Kinder und Jugendlichen die Zoopädagogin Frau Dieckmann, die sich um die Handysammlung im Zoo kümmert. Durch diese Sammlung wird ein Artenschutzprojekt unterstützt, das sich auf die Rettung von Gorillas und Bonobos im Kongo konzentriert.
Handys enthalten wertvolle Metalle, die recycelt werden können. Diese Metalle werden eingeschmolzen und der Zoo erhält dafür je nach Gewicht einen gewissen Betrag. Durch die Sammlung der MSO von 450 Handys konnten wir so circa 160 Euro für das Artenschutzprojekt beisteuern. Das Projekt hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, die Gorillas im Kongo, über die tatsächlich gar nicht so viel bekannt ist, zu erforschen. Außerdem werden Leute vor Ort z.B. als Ranger ausgebildet. Ziel ist es, dass nicht mehr so viele Gorillas gejagt werden. Ein zweites Projekt, das durch die Handysammlung gefördert wird, ist das Projekt „Bonobo Alive“, das sich intensiv für den Schutz der Bonobos, unseren nächsten Verwandten, einsetzt. Ihr Lebensraum wird unter anderem durch die Rodung von Palmen zur Herstellung von Palmöl, das in vielen Produkten vorhanden ist, zerstört.
Vor unserem Zoobesuch haben wir uns natürlich auch damit auseinandergesetzt, dass Zoos durchaus kritisch zu sehen sind. Daher haben wir Frau Dieckmann einige Fragen gestellt und Kritik geäußert.
Hier einige Antworten, die wir (sinngemäß wiedergegeben) von Frau Dieckmann erhalten haben:
Können Tiere im Zoo überhaupt artgerecht gehalten werden?
Zwar ist der Lebensraum der Tiere in freier Wildbahn natürlich deutlich größer, aber im Zoo wird versucht, ihren Bedürfnissen so gut wie möglich nachzukommen. Dabei ist nicht immer nur die Größe des Geheges von Bedeutung. Bei Gorillas zum Beispiel ist es viel wichtiger, dass sie ein intaktes soziales Umfeld und eine stabile Gruppe haben, und die haben sie hier im Zoo.
Zoos werben mit Artenschutz – wie viele bedrohte Tierarten gibt es denn im Kölner Zoo?
Rund ein Drittel der im Zoo beherbergten Tiere stehen auf der sogenannten „Roten Liste“ der bedrohten Tierarten. Insgesamt sind hier im Zoo aber 80-90 Prozent der Tiere, weil ihnen bevorsteht, auf der „Roten Liste“ zu landen. Wie viele genau es sind, kann man jedes Jahr im Jahresbericht nachlesen, darüber muss der Zoo „Rechenschaft“ ablegen.
Werden Tiere aus dem Zoo erfolgreich wieder ausgewildert?
Es gibt viele Tiere, die erfolgreich ausgewildert wurden. Bei vielen anderen klappt das aber nicht, denn sie können gar nicht ausgewildert werden, weil es ihren Lebensraum nicht mehr gibt – das ist das Problem.
Wäre es nicht sinnvoller, viel mehr in Projekte vor Ort zu investieren als die Tiere hier in den Zoo zu sperren?
Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass es ein Irrglaube ist, dass Tiere aus der freien Wildbahn gefangen genommen und in den Zoo gesperrt werden. Das war früher so – inzwischen gibt es fast nur noch Tiere im Zoo, die auch im Zoo geboren wurden. Trotzdem setzt sich der Zoo auch für Projekte vor Ort ein – z.B. mit den Projekten, die durch die Handysammlung gefördert werden.
Einige unserer Bedenken konnte Frau Dieckmann aufklären, andere Fragen und Kritik sind geblieben – teilweise ist das Thema aber auch zu komplex, um es bei einem so kurzen Besuch auszudiskutieren. Dennoch war der Zoobesuch für die AG ein gelungener und verdienter Abschluss des AG-Schuljahres.
Die Misereor-AG